Packaging Design for Recycling
Eine wachsende Zahl von Verbrauchern entscheidet sich dafür, die EU-Kommission fordert es bis 2030 und auch immer mehr Unternehmen und Markenhersteller suchen danach: Verpackungen, die das Produkt schützen, ohne der Umwelt zu schaden. Aufwändige Einwegverpackungen – womöglich noch aus unterschiedlichen Kunststoffen hergestellt – sind „out“ und laufen Gefahr, zum Ladenhüter zu werden. Sie können für Endverbraucher sogar der bzw. ein Grund dafür sein, ein Produkt im Regal stehen zu lassen und stattdessen zu einem Artikel zu greifen, der nachhaltig verpackt ist. Das liegt daran, dass Verpackungen viel häufiger als früher als Abfall-Problem wahrgenommen und nur dann akzeptiert werden, wenn sie nachhaltig gestaltet sind. Das fängt bei der eingeschweißten Salatgurke an und hört bei Blisterverpackungen von Zahnbürsten noch lange nicht auf.
Megatrend Nachhaltigkeit: Wenn die Pflicht zur Kür wird
Verpackungslösungen aus recycelbarem Karton stehen daher so hoch im Kurs wie lange nicht. Aber auch bei den vermeintlich umweltfreundlichen – da recycelbaren – Materialien Karton, Papier und Pappe lohnt es sich, genauer hinzuschauen. Und das machen wir bei Karl Knauer schon immer. Denn uns liegen die Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit seit jeher am Herzen, nicht erst, seit sie ein Megatrend sind. Sie sind integraler Bestandteil unserer Unternehmensstrategie. Darum möchten wir hier kurz erklären, wo die kleinen, feinen Unterschiede liegen, die darüber entscheiden, wie nachhaltig eine Verpackung tatsächlich ist.
Rezyklierbarkeit von Verpackungen
Wer kennt nicht die folgende Situation: Man versucht mehr oder weniger erfolgreich eine festsitzende Kunststofffolie aus dem Karton zu bekommen, um diesen dann brav über die Papiertonne entsorgen zu können. Das nervt nicht nur, sondern ist der Hauptgrund dafür, dass wir beim Recycling bzw. bei der Mülltrennung in Deutschland noch jede Menge Luft nach oben haben. Dabei gibt es ganz einfache Lösungen: Am besten verwendet man nur ein Material für besonders ökologische Monomaterial-Verpackungen. Aber auch ein Materialmix kann nachhaltig sein. So haben wir für die Dr.Best-Zahnbürsten eine raffinierte plastikfreie Verpackung realisiert. Diese besteht – einschließlich des Sichtfensterns – aus nachwachsenden Naturmaterialien, wie Karton und Cellulosefasern, die über die Papiertonne in den Recyclingkreislauf zurückgeführt werden können.
Verantwortungsbewusst: Naturverträgliche Materialien
Besonders recyclingfreundlich sind Verpackungen, die aus einem einzigen, sortenreinen Material bestehen. Kartonage, die beispielsweise Gras oder Silphie enthält, ergibt bei der Neublattbildung dunkle Punkte, welche die optische Qualität der Verpackung beeinflusst. Beim Verpackungsrelaunch für den Markenhersteller Mey wurde neben der Materialauswahl darauf geachtet, dass ein stark reduziertes bzw. punktuelles Druckmotiv sowie ein Lack auf dispersionsbasierte Ausführung zum Einsatz kommen. Das freut nicht nur den verantwortungsbewussten Verbraucher, sondern auch die Recycling-Unternehmen.
Individuelle Materialauswahl
Kunststoffe – nur, wenn es sich nicht vermeiden lässt
Aus rechtlichen, hygienischen oder auch technischen Gründen kann es notwendig sein, dass die Ware nicht in direkten Kontakt mit dem Karton kommt. Zunächst sollte man prüfen, ob es möglich ist, Lacke als Barriere einzusetzen. Erst wenn dies nicht ausreicht, kann man über die – möglichst sparsame – Verwendung von Folien bzw. Kunststoffen, die sich recyceln lassen, nachdenken. Intelligente Verpackungskonstruktionen können in solchen Fällen gewährleisten, dass sich die unterschiedlichen Komponenten beim Öffnen selbst voneinander lösen bzw. sich selbsterklärend und kinderleicht trennen lassen.
Von Anfang an im Kreis(lauf) denken
Wer wirklich nachhaltige Lösungen entwickeln möchte, muss alles reduzieren, was nicht unbedingt notwendig ist: Energie, Material, Hilfsstoffe wie Leim, Farben und Lacke, aber auch Transportwege oder unnötige Korrekturschlaufen. Dies setzt aber voraus, dass man mit einer Ressource verschwenderisch umgehen kann – Know-how. Und das haben wir bei Karl Knauer zum Glück reichlich!